Medizynicus

Vorhin bei PharMama gelesen.

Ein altes Hausmittelchen bei Erkältungen ist bekanntlich das Dampf-inhalieren. Und das funktioniert und wirkt!
Nun gibt es da verschiedene Methoden: Man kann ganz altmodisch eine Schüssel heisses Wasser vor sich stellen und sich dann mit einem Handtuch über dem Kopf darüber beugen.
Oder man kann sich ein ratterndes Inhaliergerät zulegen und in der Apotheke ein paar Kapseln mit Kochsalzlösung kaufen. Bringt genauso viel. Und bringt ein wenig Umsatz für den Apotheker. Ansonsten bringt's nicht mehr und nicht weniger als die altmodische Variante.
Noch altmodischer kann man übrigens auch das Bad unter Dampf setzen und einfach dreimal täglich heiß duschen oder Baden.

Aber letzteres dürfen wir hier im Krankenhaus unseren Patienten nicht empfehlen, da kriegen wir Ärger mit dem Hausmeister wegen Schimmel an den Wänden. Und mit Schüsseln voller heißem Dampf hantieren unsere Schwestern auch nicht gern. Also bleibt's bei der ratternden modernen High-Tech-Variante. Das sieht halt professioneller aus und wozu ist man schließlich im Krankenhaus.

Sie meinen die Ultraschallvernebler? Die rattern doch nur wenn man den Lüfter voll aufdreht. In meiner Aufgabe als Medizintechniker habe ich die Dinger immer repariert und ich muss sagen, da ist nicht mehr High-Tech drin als bei einer Kaffeemaschine. Aber das darf natürlich keiner wissen, sonst könnte man die Dinger nicht so teuer verkaufen. :-)

Werden die Dinger nur bei Erkältungen eingesetzut oder gibt es da noch andere Anwendungsmöglichkeiten? Vielleicht für den Disconebel beim Karaokeabend?

Nun ja, wenn ich als Apotheker ein klein wenig klugscheißen darf, ist der Unterschied zwischen der Inhalation eines ätherischen Öles mittels Dampfbad doch deutlich anders als die Vernebelung eines Kochsalzaerosols. Wer nämlich versucht Kochsalz mittels Dampfbad zu inhalieren wird sich sehr schwer tun.
Aber helfen tut -zumindest bei banalen Erkältungen- beides ähnlich gut.