Freitag, 12. Juni 2009
Liebe und Sex im Krankenhaus
Es ist drei Uhr nachts. Nach zwei Aufnahmen und einem mehr oder weniger dramatischen Zwischenfall auf der Intensivstation kann ich mich endlich in mein Dienstzimmer zurückziehen.
Ich bin hundemüde. Eigentlich sollte ich die Gelegenheit nutzen um ein oder zwei Stunden zu schlafen… aber es geht nicht. Unruhig wälze ich mich auf der unbequemen Matratze hin und her. Gerne würde ich ja jetzt… nein, allein schon der Gedanke daran gehört verboten.
In meiner Kitteltasche steckt der Zettel mit ihrer Telefonnummer. Ich könnte sie anrufen und… nein, nein und nochmals nein!
Ich kenne sie. Vielleicht besser, als manch einer ihrer besten Freunde sie kennt. Ich weiß, wie sie aussieht… also, auch unter der Kleidung, ihr wißt, wie ich das meine. Ich habe sie berührt, dort wo sie sich normalerweise nur von ganz besonderen Menschen berühren läßt. Und auch emotional ist sie mir sehr nahe gekommen: Im Anamnesegespräch hat sie mir Dinge erzählt, die sie sonst noch niemandem erzählt hat. Ja, sie hat sich bloß den Fuß gebrochen, aber die Umstände, die dazu geführt haben, und vorher und nachher… nein, das erzähle ich hier nicht weiter, das unterliegt selbstverständlich alles der ärztlichen Schweigepflicht.
Aber sie ist nicht nur eine Patientin, sie ist auch eine Frau. Und eine verdammt gutaussehende und verdammt sympathische. Und ab morgen ist sie keine Patientin mehr.
Ich nehme den Zettel mit ihrer Telefonnummer aus der Kitteltasche. Sollte ich vielleicht doch….?

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Nachts um drei Uhr nicht, sonst schon.

Warten Sie nicht zu lange, bis Sie sie anrufen und sich nach ihrem Befinden erkunden. Wenn es ein nettes Gespräch ist, können Sie ihr ja immer noch einen gemeinsamen Kinobesuch auf Privatrezept verordnen, ist bestimmt gut für die Heilung. Lassen Sie sie den Film auswählen (Therapiefreiheit, oder wie das heißt) - und laden Sie sie dann bitteschön auch ein.

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