Samstag, 18. April 2009
Medikamentensucht - ein offenes Geheimnis
Der Spiegel hat's mal wieder herausgefunden: Hunderttausende sind tablettensüchtig.
Was für den Laien vielleicht wirklich wie ein unerwarteter Schock oder Skandal klingen mag, ist für uns seit Jahren ein alter Hut.
Jeder, der sich eine Weile im deutschen Medizin-Business umgetan hat - ob als Hausarzt oder im Krankenhaus - weiss das, macht vielleicht seine Witze darüber, ärgert sich, aber hat im Grunde keine Wahl, als das Spiel mitzuspielen.
Es geht um Schlaf- und Beruhigungsmittel. Hauptsächlich Benzodiazepine, also Valium und Co.
Damals, als das Zeug erstmalig auf den Markt kam, in den Sechzigern, wurden die Pillen angeblich unters Volk geschmissen wie Smarties.
Angeblich wurde damals behauptet, es bestehe keinerlei Suchtgefahr. Ob Unwissen oder bewusst gegen besseres Wissen gestreute Fehlinformation ist heute wohl kaum mehr herauszufinden.
Tatsache ist, die Leute haben es Monate, Jahre, Jahrzehntelang geschluckt, wurden abhängig und haben inzwischen das Rentenalter erreicht.
Und jetzt lässt sich da nicht mehr viel dran ändern...

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Freitag, 17. April 2009
Medizynicus wundert sich....
darüber, wer im Krankenhaus wohl am meisten zu sagen hat.
Natürlich der Chefarzt, denkt man. Aber der hat Angst vor dem Verwaltungschef, auch wenn er es nicht zugeben mag. Und der Verwaltungschef ist Handlanger des Krankenhausträgers, ob das nun ein öffentlicher Träger, also etwa ein Landkreis ist oder ein Privatkonzern. Und die sind von den Krankenkassen abhängig. Da sitzt das Geld. Das kommt von den Beitragszahlern um die man inzwischen kämpfen muss, weswegen man sie inzwischen ab und zu um ihre Meinung fragt.
Ist es also wirklich so, dass im Krankenhaus der Kunde König ist?
Schön wär's....
Ein Blick in die täglichke Krankenhausrealität belehrt einen des Besseren.
Der Patient hat Angst vor dem Herrn Doktor.
Und das ist zunächst der Assistenzarzt.
Und der Assistenzarzt hat Angst vor...
Der Kreis schließt sich.

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Donnerstag, 16. April 2009
Blick zu den Kolleg(inn)en: Pharmama
Pharmama ist Apothekerin und Mutter. Ihr Blog (Seit April 2008) ist damit etwa ein Jahr jünger als ihr Sohn "Junior", von dem es ab und zu einmal knuffige Bilder zu sehen gibt. Ansonsten geht es überwiegend um den Alltag in ihrer Apotheke - irgendwo in der Schweiz. Da gibt es einerseits viel Wissenswertes aus dem Gebiet der Pharmakologie - auch als Fachmann lernt man da nie aus - und dann immer wieder Kommentare von Kunden, die einen zum Schmunzeln bringen.
Aus den bekannten Gründen bloggt Pharmama anonym.

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Aids: Vom geben und nehmen
Ein Starlet ist verhaftet worden. Sowas kommt vor, auch Stars sind vor Bosheit nicht gefeit.
Sie habe mindestens einen Sexualpartner wissentlich oder willentlich mit HIV infiziert. Auf den ersten Blick ist alles klar: Das atemberaubend schöne, unwiderstehliche Biest verführt...
Neee. ganz so einfach ist das nicht. Zum ungeschützten Sex gehören immer zwei (normalerweise. Mindestens).
Wer weiss, ob nicht vielleicht ja sogar er...?
Auf den dritten Blick wird die Sache immer vertrackter:
Wusste sie denn, dass sie...?
Kann er ihr nachweisen, dass sie es wusste?
Wenn sie es wusste, dann wahrscheinlich von ihrem Arzt, und da gibt es bekanntlich eine Schweigepflicht. Aber über die kann in dringenden Fällen, zum Beispiel bei Mordverdacht (und geht es hier nicht genau darum?) aufgehoben werden.
Und jetzt wird es erst so richtig heikel.
Man darf gespannt sein, wie die Sache ausgeht...

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