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Donnerstag, 11. Dezember 2008
Ärztekammerliche Informationsdiarrhoe
medizynicus, 10:50h
Gestern habe ich mich mal wieder geärgert.
Ich saß also bei einem bekannten Frittenbräter mit schottischem Namen, welcher auch W-Lan-Zugang hat.
Bei uns in Bad Dingenskirchen - also in einer sehr ländlichen Gegend - ist das mobile Internet leider sehr langsam. Und eine andere Möglichkeit von Internet-Zugang habe ich leider momentan nicht, da ein schneller Festnetz-DSL-Vertrag - bekanntlich immer 2 Jahre Mindestlaufzeit - für mich leider nicht in Frage kommt:
In unserem Beruf kann man leider nur selten abschätzen, ob man in 2 Jahren noch in der selben Wohnung wohnt. Und alle Festnetz-DSL Verträge haben bekanntlich eine zweijährige Mindestlaufzeit. Nachdem ich einmal monatelang für die Restlaufzeit eines Telefon-Vertrages mit Mindestlaufzeit bezahlt habe ohne eine Gegenleistung zu kriegen (im Gegenteil, zeitweise hat sogar mein Nachmieter auf meine Kosten telefoniert) bin ich da vorsichtig geworden.
Also gut. Ich saß also da, trank ein Heissgetränk welches ausser dem Namen nichts mit Cappuccino zu tun hatte und lud meine Emails runter.
Wir Ärzte sind bekanntlich zwangsläufig Mitglieder in der zuständigen Ärztekammer. Dummerweise habe ich seinerzeit dem Kreisverband meine Email-Adresse gegeben und werde seitdem von Mails bombardiert - meistens in Form von Einladungen zu recht uninteressanten, dafür aber um so kostenpflichtigeren Fortbildungen. Ab und zu schickt man auch "interessante Artikel" aus irgendwelchen Fachzeitschriften herum. Und zwar immer als megabyteschwere Attachments. Auf die Idee, dass man zu Artikeln (die alle irgendwo aus dem Netz runtergeladen worden sind) auch den zugehörigen Link hätte schicken könnte, sind die noch nicht gekommen.
Gestern also kam eine Einladung zum Adventssingen. Was das mit der Ärztekammer und ärztlicher Fort- und Weiterbildung zu tun hat, ist mir zwar schleierhaft aber egal. Die Einladung sah natürlich richtig weihnachtlich aus, mit Tannenbaum und Kerzchen und allem was dazu gehört, sieben Megabyte schwer. Und aus irgendeinem Grund den ich nicht nachvollziehen kann, kam das Ding sogar in doppelter Ausführung.
Und dann kam noch eine Mail hinterher: "Bitte um Entschuldigung: die Mail ist leider doppelt rausgegangen, der Termin hat sich geändert, hier noch einmal die korrigierte Version". Natürlich nochmal sieben Megabyte.
ARRRRGGGHHHHHH!!!!!!!!!
Ich sass also beim Frittenbräter vor meinem inzwischen kaltgewordenen und eh ungeniessbaren Heissgetränk und musste meinen Compi mehrfach runterfahren und wieder starten weil - bekanntes Windoof Problem - der sich am runterladen verschluckt hat und nach sechs komma fünf von sieben MB dann prompt noch einmal von vorn angefangen hat...
Also wird heute da wohl mal ein Anruf fällig sein!
Ich saß also bei einem bekannten Frittenbräter mit schottischem Namen, welcher auch W-Lan-Zugang hat.
Bei uns in Bad Dingenskirchen - also in einer sehr ländlichen Gegend - ist das mobile Internet leider sehr langsam. Und eine andere Möglichkeit von Internet-Zugang habe ich leider momentan nicht, da ein schneller Festnetz-DSL-Vertrag - bekanntlich immer 2 Jahre Mindestlaufzeit - für mich leider nicht in Frage kommt:
In unserem Beruf kann man leider nur selten abschätzen, ob man in 2 Jahren noch in der selben Wohnung wohnt. Und alle Festnetz-DSL Verträge haben bekanntlich eine zweijährige Mindestlaufzeit. Nachdem ich einmal monatelang für die Restlaufzeit eines Telefon-Vertrages mit Mindestlaufzeit bezahlt habe ohne eine Gegenleistung zu kriegen (im Gegenteil, zeitweise hat sogar mein Nachmieter auf meine Kosten telefoniert) bin ich da vorsichtig geworden.
Also gut. Ich saß also da, trank ein Heissgetränk welches ausser dem Namen nichts mit Cappuccino zu tun hatte und lud meine Emails runter.
Wir Ärzte sind bekanntlich zwangsläufig Mitglieder in der zuständigen Ärztekammer. Dummerweise habe ich seinerzeit dem Kreisverband meine Email-Adresse gegeben und werde seitdem von Mails bombardiert - meistens in Form von Einladungen zu recht uninteressanten, dafür aber um so kostenpflichtigeren Fortbildungen. Ab und zu schickt man auch "interessante Artikel" aus irgendwelchen Fachzeitschriften herum. Und zwar immer als megabyteschwere Attachments. Auf die Idee, dass man zu Artikeln (die alle irgendwo aus dem Netz runtergeladen worden sind) auch den zugehörigen Link hätte schicken könnte, sind die noch nicht gekommen.
Gestern also kam eine Einladung zum Adventssingen. Was das mit der Ärztekammer und ärztlicher Fort- und Weiterbildung zu tun hat, ist mir zwar schleierhaft aber egal. Die Einladung sah natürlich richtig weihnachtlich aus, mit Tannenbaum und Kerzchen und allem was dazu gehört, sieben Megabyte schwer. Und aus irgendeinem Grund den ich nicht nachvollziehen kann, kam das Ding sogar in doppelter Ausführung.
Und dann kam noch eine Mail hinterher: "Bitte um Entschuldigung: die Mail ist leider doppelt rausgegangen, der Termin hat sich geändert, hier noch einmal die korrigierte Version". Natürlich nochmal sieben Megabyte.
ARRRRGGGHHHHHH!!!!!!!!!
Ich sass also beim Frittenbräter vor meinem inzwischen kaltgewordenen und eh ungeniessbaren Heissgetränk und musste meinen Compi mehrfach runterfahren und wieder starten weil - bekanntes Windoof Problem - der sich am runterladen verschluckt hat und nach sechs komma fünf von sieben MB dann prompt noch einmal von vorn angefangen hat...
Also wird heute da wohl mal ein Anruf fällig sein!
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Montag, 24. November 2008
Kriegen wir jetzt bald amerikanische Verhältnisse?
medizynicus, 16:10h
Die EU will Klagen gegen Ärzte einfacher machen, wenn es um Behandlungsfehler geht.
Wir Ärzte sind auch nur Menschen. Natürlich machen wir Fehler. Wer das Gegenteil behauptet, lügt.
Natürlich gibt es Kollegen, welche mehr Fehler machen als Andere. Es gibt sorgfältige und es gibt weniger sorgfältige Kollegen.
Vor allem aber:
Es gibt Kollegen, welche ihre Fehler zugeben und solche, welche dies nicht tun.
Man sollte meinen, dass Erstere die besseren Ärzte sind. Das ist auch richtig, aber empfehlenswert ist ein solches Verhalten nicht. In den USA zum Beispiel schon gar nicht: da frisst die Haftpflichtversicherung schon mal gerne mehr als zehn Prozent vom Jahreseinkommen. Demgegenüber sind die Prämien in Deutschland fast lächerlich gering. Was nicht heisst, dass deutsche Ärzte weniger Fehler machen.
In einer Gesellschaft, in welcher Rechtsanwälte aggressiv Werbung machen um - echte oder vermeintliche - Opfer ärztlicher Kunstfehler aufzustöbern wird das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient früher oder später vor die Hunde gehen.
Aber vielleicht ist das ja auch gar nicht mehr gewünscht...
Wir Ärzte sind auch nur Menschen. Natürlich machen wir Fehler. Wer das Gegenteil behauptet, lügt.
Natürlich gibt es Kollegen, welche mehr Fehler machen als Andere. Es gibt sorgfältige und es gibt weniger sorgfältige Kollegen.
Vor allem aber:
Es gibt Kollegen, welche ihre Fehler zugeben und solche, welche dies nicht tun.
Man sollte meinen, dass Erstere die besseren Ärzte sind. Das ist auch richtig, aber empfehlenswert ist ein solches Verhalten nicht. In den USA zum Beispiel schon gar nicht: da frisst die Haftpflichtversicherung schon mal gerne mehr als zehn Prozent vom Jahreseinkommen. Demgegenüber sind die Prämien in Deutschland fast lächerlich gering. Was nicht heisst, dass deutsche Ärzte weniger Fehler machen.
In einer Gesellschaft, in welcher Rechtsanwälte aggressiv Werbung machen um - echte oder vermeintliche - Opfer ärztlicher Kunstfehler aufzustöbern wird das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient früher oder später vor die Hunde gehen.
Aber vielleicht ist das ja auch gar nicht mehr gewünscht...
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Donnerstag, 20. November 2008
Die falsche Kollegin...
medizynicus, 14:32h
...wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Das macht mich traurig.
Warum?
Weil sich wieder einmal eine "Kurpfuscherin" unberechtigterweise als Ärztin ausgegeben hat?
Nein.
Sie soll sogar eine sehr gute Ärztin gewesen sein. Aber sie war keine. Warum eigentlich nicht? Sie hat alles gekonnt, was von einer Ärtzin erwartet wird. Sie hat auch lange genug studiert, hat alle notwendigen Kurse belegt... aber die Prüfungen "geschwänzt". Nein, nicht geschwänzt, sondern nicht bestanden.
Eigentlich ist das Ganze ein Armutszeugnis für unser Ausbildungssystem...
Das macht mich traurig.
Warum?
Weil sich wieder einmal eine "Kurpfuscherin" unberechtigterweise als Ärztin ausgegeben hat?
Nein.
Sie soll sogar eine sehr gute Ärztin gewesen sein. Aber sie war keine. Warum eigentlich nicht? Sie hat alles gekonnt, was von einer Ärtzin erwartet wird. Sie hat auch lange genug studiert, hat alle notwendigen Kurse belegt... aber die Prüfungen "geschwänzt". Nein, nicht geschwänzt, sondern nicht bestanden.
Eigentlich ist das Ganze ein Armutszeugnis für unser Ausbildungssystem...
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