Freitag, 12. Dezember 2008
Auswandern?
Ärzte wollen weg aus Deutschland.
Warum?
Und vor allem: Dürfen die das?
oder: Sollen sie doch lieber hier bleiben?
Die Diskussion hierüber tobt schon seit Jahren und flackert immer wieder mal auf, zuletzt zum Beispiel in den Nachrichten vom anderen Ende der Medizin, hier ausgelöst durch einen Artikel in der "Zeit".
Fehlen die ausgewanderten Kolleginnen und Kollegen dann in Deutschland?
Deutschland ist eines der Länder mit weltweit höchster Ärztedichte.
Trotzdem taucht das Wort "Ärztemangel" inzwischen immer häufiger in den Medien auf.
Und Tatsache ist: Es gibt inzwischen immer mehr offene Stellen.
Der Stellen-Teil im "Deutschen Ärzteblatt" ist - auch heute wieder - ziemlich dick.
Nur: die Institutionen (Ärztekammern, KV, Fachverbände…) geben einem nirgendwo das Gefühl, dass man als junger Arzt wirklich willkommen ist.
Na ja... so lange bis man den Arbeitsvertrag unterschrieben hat wird man in der Tat umworben.
Aber sobald man seine Unterschrift unter das Dokument gesetzt hat, ist Schicht im Schacht:
Bezahlte Überstunden? Freizeitausgleich? Weiterbildung? Etwa gar Freistellung oder (man wagt ja gar nicht zu fragen) Kostenerstattung für externe Kurse?
Fehlanzeige.
Als Assistenzarzt will man seine Weiterbildung absolvieren.
Die Weiterbildungsordnungen der verschiedenen LÄKen sind ein Thema für sich. Tatsache ist, dass man nicht nur Aufnahmen machen, Dienste schieben und Briefe diktieren sollte sondern auch sonografieren, gastrosopieren oder operieren lernen sollte. Aber damit ist auch wieder Fehlanzeige.
Und wenn man dann endlich seine Facharztprüfung geschafft hat und entweder nach Oberarztstellen sucht oder sich niederlassen will geht es in genau dem Stil weiter…
Ich kann nur jedem Kollegen dringend raten, ins Ausland zu gehen so lange die Tür noch nicht zu ist und so lange man noch ungebunden ist!

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